In den letzten Jahren ist eine deutliche Verschiebung des politischen Klimas in Deutschland und Europa nach rechts zu beobachten. Antidemokratische und rassistische Argumentationen werden von Menschen immer öfter aufgegriffen um gegen Geflüchtete und Migranten, politisch Andersdenkende, Frauen, Homosexuelle und Menschen mit Behinderung Stimmung zu machen und vermeintlich Schuldige für gesellschaftliche Probleme zu konstruieren.
Auch in Zusammenhängen von Veranstaltungen der Einrichtungen der FW werden rechtspopulistisch und fremdenfeindliche Positionen ("Stammtischparolen") von TeilnehmerInnen geäußert bzw. vertreten.
Sowohl die Einrichtungen selbst, als auch MitarbeiterInnen und ReferentInnen stehen vor der Herausforderung, wie man in geeigneter Weise auf diese Tendenz reagieren kann. Dies gilt für die Bereiche
Fort- und Weiterbildung, der Ausbildung, der Familienbildung aber auch angrenzende Arbeitsbereiche der sozialen Arbeit.
Auf der Tagung werden bereits vorhandene Erfahrungen vorgestellt. Gemeinsam wollen wir mögliche Strategien und Konzepte diskutieren und weiterentwickeln. Wie kann diesem Phänomen präventiv begegnet werden, welche Handlungsansätze haben sich bewährt und welche Rolle spielt Bildung in diesem Zusammenhang?
Nicht zuletzt wollen wir auch diskutieren, in welcher Form die Träger und Einrichtungen der FW selbst zum Thema Rechtspopulismus, Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Sexismus u.a. aktiv werden können. Eng damit verbunden ist Frage, wie die FW die eigene Wertebindung auch in Bildungsveranstaltungen darstellen und vertreten kann.
Folgende Teilziele sind zu erreichen
- Frühzeitige Sensibilisierung über rechtsextreme Argumentationslogiken
- Bestimmung aktueller Herausforderungen im Bildungsbereich
- Vorstellung vorhandener Bildungskonzepte und Projekte
- Erfahrungsaustausch
- Entwicklung von Handlungsoptionen
- Herausarbeitung von Merkmalen einer klaren Haltung und Handlungsstrategie der Freien Wohlfahrtspflege gegenüber rechtsextremen und fremdenfeindlichen Positionen im Bildungsbereich
Übersicht der Workshops
Workshops I: "Du Vollpfosten!" - Zum Umgang mit Hasskommentaren im Netz
Angela Martianis, Projekt BRICKS - Building Respect on the Internet by Combating Hate speech
Workshop II: Argumentationstraining - Rechtspopulismus in der Bildungsarbeit
Sebastian Hammer, IFAK e.V. - Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe und Migrationsarbeit
N. N., Wuppertaler Initiative
Workshop III: Ganz nah dran - Bildungsarbeit on the road
Patrick Arnold, LAG-Fanprojekte NRW
Daria Franjic, Projekt sach wat
Workshop IV: "Hallo, ich bin ein besorgter Bürger ..."
Ali Can, Interkulturell leben e.V.
Workshop V: Stell dir vor es ist Demokratie und keiner macht mit
Wilfried Klein, Landeszentrale für politische Bildung
E. Kleinkes, Projekt zur Demokratiefestigung der AWO Dortmund
Workshop VI: Bildung hilft ... oder ... oder nicht?
Adelheid Schmitz, Universität Düsseldorf
Dominik Schumacher, Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus
Termin:
Mittwoch, 12.07.2017
Uhrzeit: 09:30 - 16:00
Kosten: 25,00 EUR
Für Mitglieder im Paritätischen: 25,00 EUR
Anmeldeschluss: 12.06.2017 00:00
Ort: Dietrich-Keuning-Haus, Leopoldstr. 50-58, 44147 Dortmund
Organisatorische Beratung
Canan Akkaya
Telefon: 0202 2822-229
E-Mail: akkaya@ paritaet-nrw.org
Weiter Informationen zum Programm und Anmeldungen finden Sie hier.
Dies ist eine Veranstaltung der Freien Wohlfahrtspflege NRW.